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Wieso muss man Cannabis decarboxylieren?

[Lesedauer: circa. 11 Minuten]

Cannabis ist eine jahrtausendealte Nutzpflanze, die aufgrund ihrer natürlich vorkommenden Wirkstoffe als Naturheilmittel von großer Bedeutung ist. Die enthaltenen Cannabinoide und Terpene können verschiedene psychische und physische Wirkungen auslösen, indem sie mit dem Endocannabinoidsystem interagieren.

Cannabinoide müssen durch Erhitzen in ihrer chemischen Zusammensetzung verändert werden, um für den menschlichen Körper verwertbar zu sein. Dieser Prozess wird als Decarboxylierung bezeichnet. Erfahre, wie Cannabis decarboxyliert werden kann und welche Parameter dabei zu beachten sind.

Die wichtigsten Punkte

  • Für die Aktivierung der Cannabinoide in Cannabis ist die Decarboxylierung entscheidend. Nur so werden die Cannabinoide bioverfügbar und können von den Patienten aufgenommen werden.
  • Wenn Cannabisblüten erhitzt werden, verändert sich die chemische Zusammensetzung der Cannabinoide so, dass sie an das menschliche Endocannabinoidsystem binden und mit ihm interagieren können.
  • Abhängig von der Methode der Decarboxylierung müssen unterschiedliche Temperaturen und Zeitspannen berücksichtigt werden. Auch die Dosierung und die Qualität sind beim Cannabis decarboxylieren wesentliche Faktoren.
  • Die beste Methode zur Decarboxylierung von medizinischem Cannabis ist die Verwendung eines Vaporizers. Es gibt jedoch eine Reihe von Alternativen. Diese sollten sehr sorgfältig durchgeführt werden, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Was bedeutet Decarboxylierung?

Das Wort “Decarboxylierung” ist aus den lateinischen Wörtern “de-” (entfernen) und “carbo” (Kohlenstoff) zusammengesetzt. Der chemische Begriff wird verwendet, um den Prozess der Entfernung einer Carboxylgruppe aus einer chemischen Verbindung zu beschreiben. 

Bezogen auf Cannabis bezieht sich Decarboxylierung auf den Prozess, der Cannabinoide aktiviert. Durch die Entfernung der Carboxylgruppe unter Hitzeeinwirkung ändert das Cannabinoid seine chemische Struktur und kann seine Wirkung entfalten.

Durch die Wärmezufuhr bzw. Verbrennung findet die Decarboxylierung beim Verdampfen oder Rauchen automatisch statt. Wer Cannabisblüten jedoch oral einnehmen oder zu einem Ölextrakt verarbeiten will, muss sie zunächst decarboxylieren. Nur so können die Cannabinoide aktiviert und die Wirkstoffe freigesetzt werden.

Die Siedepunkte der verschiedenen Cannabinoide und Terpene sind unterschiedlich. Daher ist es wichtig, die Decarboxylierung der ausgewählten Cannabisblüten korrekt durchzuführen. Die Art der Durchführung, die Temperatur und die Dauer können sowohl die Wirkung als auch die Wirksamkeit beeinflussen. Im folgenden Artikel werden wir dies näher beleuchten.

Warum muss Cannabis decarboxyliert werden?

Für ein besseres Verständnis des Themas, gehen wir zunächst auf die chemische Zusammensetzung der Cannabisblüten ein. Die Cannabisblüten verschiedener weiblicher Hanfpflanzen Sorten enthalten einzigartige Kombinationen aus Cannabinoiden, Terpenen und Flavonoiden. Die allgemein bekanntesten Cannabinoide sind CBD und THC. Die genaue Zusammensetzung der chemischen Verbindungen beeinflusst die Wirkung.

Cannabinoide sind in ihrer natürlichen Form als Säuren gebunden. Diese wird auch durch den Zusatz „A” gekennzeichnet. So haben Cannabinoide im nicht aktivierten Zustand, beispielsweise THCA und CBDA, keine Wirkung auf den Körper, weil sie in der Form nicht mit den körpereigenen Cannabinoid Rezeptoren interagieren können.

Durch den Prozess der Decarboxylierung CBDA in CBD umgewandelt. Bei der THC Decarboxylierung ist der Ausgangszustand THCA. In ihrer neuen Form sind die Cannabinoide bioverfügbar und können vom Körper aufgenommen werden. Indem sie sich im menschlichen Körper an die Rezeptoren des Endocannabinoid Systems binden, werden physische und psychische Effekte ausgelöst.

Mit einer frisch gepflückten Cannabisblüte ließe sich nicht viel anfangen. Durch die Cannabis Decarboxylierung wird

  • die Bioverfügbarkeit und Absorption von Cannabinoiden ermöglicht.
  • die Potenz und die Wirksamkeit von Cannabis aktiviert.
  • eine Vielfalt verschiedener Konsumoptionen möglich gemacht.
Growing cannabis or hemp plants for alternative medicine. Close up view of agronomist’s hands checking plant quality.

Was muss man bei der Cannabis Decarboxylierung beachten?

Um bei der Decarboxylierung von Cannabis optimale Ergebnisse zu erzielen und die Cannabinoide effektiv zu aktivieren, sind folgende Punkte von großer Bedeutung.

Die Temperatur

Die richtige Temperatur zu wählen ist wichtig, da sowohl eine zu niedrige als auch eine zu hohe Temperatur die beabsichtigte Wirkung von Cannabis beeinträchtigen kann. [1] Auch wenn die richtige Temperatur letztlich von den individuellen Parametern abhängt, sollten die folgenden Richtlinien hilfreich sein:

  • Die richtige Temperatur unterscheidet sich je nach der Methode der Decarboxylierung. So sind beim Verdampfen 180 °C bis 210 °C ideal, während die richtige Ofentemperatur zwischen 100 °C und 150 °C liegt.
  • Das Inhalieren mit einem Verdampfer ist eine der besten Methoden der Decarboxylierung, da die Temperatur genau eingestellt werden kann. Dadurch, dass die Wirkung schnell eintritt, ist es einfacher festzustellen, ob die Einstellung geeignet ist.
  • Die Decarboxylierung durch Verbrennung wird nicht empfohlen, da durch die unkontrollierbar hohe Temperatur keine gleichmäßige Aufnahme möglich ist und die Wirksamkeit sogar vermindert werden kann. Darüber hinaus sind die bei der Verbrennung entstehenden Nebenprodukte gesundheitsschädlich.
  • Auch der Feuchtigkeitsgehalt der Cannabisblüten hat einen Einfluss auf die Temperatur. Bei sehr trockenem Cannabis muss eine niedrigere Temperatur eingestellt werden, um eine zu schnelle Erwärmung zu vermeiden. Feuchtes Cannabis muss gegebenenfalls bei niedriger Temperatur vorgetrocknet werden.

Die Zeitspanne

Der Faktor Zeit ist bei der Cannabis Decarboxylierung keineswegs zu vernachlässigen. Ebenso wie bei der Temperatur hängt die Zeitmessung von der Methode ab. Ein Vaporizer verdampft Cannabisblüten innerhalb von Minuten. Cannabis im Ofen aktivieren dauert 30 – 45 Minuten. Die Herstellung von Cannabisöl Extrakt im heißen Wasserbad dauert hingegen etwa eine Stunde.

Cannabis, das nicht ausreichend decarboxyliert ist, kann Reste von unvollständig aktivierten, säurehaltigen Cannabinoiden enthalten. Dies kann in unausgewogenen oder unvorhersehbaren Wirkungen resultieren. Wird die Cannabis Decarboxylierung zu lang vorgenommen, kann es zum Abbau der Wirkstoffe führen. Für eine optimale Wirkung von medizinischem Cannabis ist es daher ratsam, ärztlichen Rat einzuholen, die Gebrauchsanweisung zu befolgen und den Decarboxylierungsprozess sorgfältig zu überwachen.

Die Dosierung

Wenn die Decarboxylierung von Cannabis neu für dich ist, beginne am besten mit einer niedrigen Dosis. Wir raten dir auch, dabei Notizen zu führen, um deinen Prozess und schließlich die Wirkung festzuhalten. Wenn man Cannabis im Verdampfer, Ofen oder Wasserbad decarboxyliert, kommt es darauf an, dass die Durchführung mit Sorgfalt stattfindet. Wenn dir dein Arzt medizinisches Cannabis verschrieben hat, wird er dir eine individuelle Verordnung über die Tagesmenge geben. Generell wird von Ärzten das Verdampfen mit einem Vaporizer für medizinisches Cannabis empfohlen.

Als Anhaltspunkte für die Dosierung können im Allgemeinen folgende Faktoren dienen:

  • Die Potenz der Cannabisblüten
  • Der gewünschte Effekt
  • Die persönliche Verträglichkeit
  • Die Zubereitungsmethode

Die Qualität

Bei der Decarboxylierung von Cannabis ist eine hohe Qualität von größter Bedeutung. Schließlich soll das Erhitzen nur die nützlichen Cannabinoide aktivieren und keine Schadstoffe oder Pestizide freisetzen. Insbesondere bei der medizinischen Anwendung muss sichergestellt werden, dass die Patienten nur von den beabsichtigten Wirkungen profitieren. 

Das strenge Qualitätskriterium GMP („Good Manufacturing Practice“) ist eine nützliche Richtlinie, da es bei medizinischem Cannabis standardisierte Bedingungen, hohe Qualität und Hygiene gewährleistet. Auch zur zunehmenden Wertschätzung von Cannabisblüten als reines Naturprodukt hat das Siegel wesentlich beigetragen.

Auch für uns bei Grüne Brise steht Qualität absolut an erster Stelle. Wir stehen für hochwertige Cannabisblüten, eine vielfältige Auswahl und hohe Verfügbarkeit. Wir arbeiten nur mit ausgewählten Versandapotheken zusammen, die jede Bestellung sorgfältig von Hand verpacken und dir auch gerne mit pharmazeutischer Beratung zur Seite stehen. Durchstöbere einfach unsere große Auswahl an hochwertigen Cannabisblüten und löse dein Rezept jetzt ein

Welche Methoden gibt es für die Decarboxylierung von Cannabis?

Für die Zugabe von Wärme zur Decarboxylierung von Cannabisblüten gibt es verschiedene Methoden. Für medizinische Zwecke wird jedoch ausschließlich die Verdampfung mit einem Vaporizer empfohlen, da hier eine kontrollierte und präzise Erwärmung möglich ist. Speziell für medizinische Zwecke entwickelte Geräte sind am besten geeignet.

  • Verdampfen. Eine präzise dosierte Menge zerkleinerter Cannabisblüten wird in einem Verdampfer auf eine Temperatur zwischen 180°C und 210°C erhitzt. Durch das Verdampfen werden die Cannabinoide so schonend und rein wie möglich aufgenommen.
  • Backen im Ofen. Bei dieser Methode werden zerkleinerte Cannabisblüten auf einem Backblech mit Backpapier zwischen 100 °C und 150 °C für 30 – 45 Minuten im Ofen erhitzt. 
  • Wasserbad. Um Cannabisblüten „sous vide” zu decarboxylieren, werden die Blüten in einem wasserdichten Beutel verschlossen und für 1 – 2 Stunden in ein Wasserbad mit einer Temperatur von 90 °C – 100 °C gelegt.

Typische Fehler bei der Cannabis Decarboxylierung vermeiden

  • Die falsche Temperatur. Die Überhitzung von Cannabisblüten kann die chemischen Verbindungen zersetzen, was die Wirkung beeinträchtigen kann. Werden dabei schädliche Verbrennungsprodukte freigesetzt, ist dies schädlich für die Gesundheit. Bei ungenügender Hitze kann die Decarboxylierung nicht richtig stattfinden.
  • Ungleichmäßige Verteilung. Eine gleichmäßige Zerkleinerung der Cannabisblüten ist Voraussetzung für eine gleichmäßige Aktivierung der Cannabisblüten.
  • Zu hohe oder zu niedrige Feuchtigkeit. Wenn Cannabisblüten zu trocken oder zu feucht sind, erschwert dies den Prozess der Decarboxylierung. Daher ist es ratsam, Cannabisblüten in sterilisierten, luftdicht verschlossenen und lichtgeschützten Behältern zu lagern. Mithilfe von Feuchtigkeitsreglern kann die optimale Luftfeuchtigkeit zwischen 55 % und 62 % gehalten werden. [2]

Zusammenfassung

Um die Vorteile von medizinischem Cannabis in vollem Umfang nutzen zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Decarboxylierung Anleitung befolgt wird. Durch die präzise und konsistente Decarboxylierung können Nutzer die Cannabinoide auf kontrollierte Weise aktivieren und berechenbare, konsequente Erlebnisse haben. Auch das Aroma und der Geschmack sind hiervon abhängig. Richtig decarboxylierte Cannabisblüten schmecken milder und angenehmer als zu wenig decarboxyliertes Cannabis.

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Heilmittelwerbegesetz Disclaimer

Die von Grüne Brise bereitgestellte Plattform für Cannabis-Apotheken richtet sich an Patienten, die im Besitz einer ärztlichen Verordnung für die Verwendung von medizinischem Cannabis sind. Wir weisen darauf hin, dass der Erwerb und die Verwendung von medizinischem Cannabis in Deutschland strengen regulatorischen Anforderungen unterliegt und ausschließlich für medizinische Zwecke gestattet ist. Wir empfehlen unseren Nutzern, sich vor dem Erwerb und der Verwendung von medizinischem Cannabis über die geltenden Vorschriften zu informieren und sich an die Anweisungen ihres behandelnden Arztes zu halten. Medizinisches Cannabis kann zur Linderung der Symptomatik einer Vielzahl von Krankheiten beitragen, darunter ADHS, Migräne, chronische Schmerzen, Depressionen, Schlafstörungen, Endometriose, Multiple Sklerose, Epilepsie und Morbus Crohn. Konform mit dem Heilmittelwerbegesetz gewährleisten wir jedoch keine Heilung.

Gender-Hinweis

Im vorliegenden Artikel wird darauf verzichtet, bei Personenbezeichnungen sowohl die männliche als auch die weibliche Form zu nennen. Die männliche Form gilt in allen Fällen, in denen dies nicht explizit ausgeschlossen wird, für beide Geschlechter.